Zweite Heimat, Landsberg am Lech, Bayern

Zweite Heimat

'Come a casa' steht da im Gästebuch. Ha! Der Name ist hier also Programm? Wie zuhause oder bei Freunden sollen sie sich fühlen, die Gäste von Susanne Döbel. Die gebürtige Kölnerin hat in dem hübschen Altstadthäuschen in Landsberg, einem mittelalterlichen Städtchen im Südwesten von Bayern erst einmal selbst ihre Zweite Heimat gefunden. Für die Freunde, die sie besuchten, hielt sie Ausschau nach geeigneten Möglichkeiten der Unterbringung. Das Angebot jedoch: enttäuschend. Und so entstand die Idee. Warum nicht das eigene Wohnhaus mit anderen Menschen teilen und Gastgeberin werden? Auf ihren Reisen erfährt Susanne immer wieder diese herzliche und aufrichtige Gastfreundschaft, die sie begeistert und nachhaltig bereichert. Und genau dieses Gefühl ist es, das sie mit ihren Gästen teilen will.

Schon das Ankommen in der Zweiten Heimat fühlt sich an wie ein Trip in den Süden. Vor dem Haus glattpoliertes Kopfsteinpflaster, wie man es aus idyllischen italienischen Bergdörfern kennt. Im Sommer rankt - fast unverschämt romantisch - der wilde Efeu an der Mauer empor. Auf der roten Holzbank neben dem Eingang räkelt sich die hauseigene Katze, genannt 'Kleines', die mittlerweile eine recht ausgewachsene Lady ist. Daneben auf dem Grünstreifen finden sich wild wuchernde Blumen in kräftig bunten Farben. Einfallsreiche Kreativität dort, wo kein Platz mehr am Boden ist. Ein antiker Kinderwagen, der sich ganz prächtig in seiner neuen Bestimmung als Blumenkasten macht. Ein altes Wagenrad lehnt lässig an der Hausmauer. Dass die Gastgeberin ein feines Händchen und scharfes Auge für liebevoll arrangierte Details hat und was davon versteht, alten Gegenständen neues Leben einzuhauchen, erfährt man also schon bevor man ihr persönlich begegnet.

So individuell und unterschiedlich ein jedes der vier Zimmer auch eingerichtet ist. Susannes eigene Handschrift zieht sich stimmig durch alle Räume. Die Atmosphäre: warm, bunt und reich an Geschichten, die wahrscheinlich nicht nur die Möbel über ihre Vorbesitzer erzählen könnten, sondern auch Gäste aus aller Welt hierlassen. In der Zweiten Heimat geht beides, inspirierende Begegnungen zwischen Reisenden und Gastgeber. Wer mag, darf aber auch einfach nur ankommen, sich wärmstens willkommen fühlen und da sein - ohne große Worte. ‚Come a casa' also. Der Kommentar in Susannes Gästebuch meint ihr gemütliches Gästehaus und ihre herzliche Gastfreundschaft. Doch wer an einem lauen Sommerabend durch das Städtchen mit seinen bunten, verwinkelten Häuschen und gut erhaltenen Türmchen hinunter zum Fluss geht, der fühlt sich wirklich fast ein wenig wie in Italien. Und das sagen nicht nur wir. Versprochen!



hiersein-Themen

haus

  • Das landwirtschaftliche Anwesen stammt aus dem frühen 17. Jahrhundert und wurde im Laufe der Zeit leider ziemlich kaputtsaniert
  • Mit Kreativität und Interesse an historischer Architektur hat Susanne das Haus mit Unterstützung lokaler Handwerker aufwendig restauriert
  • Darauf wurde geachtet: Alten Bestand soweit wie möglich zu erhalten und die ursprüngliche Raumaufteilung zu belassen
  • Beispiele für die Sanierung: Vorhandene Balken wurden wieder freigelegt, in den Zwischengeschossen neue Böden aus heimischem Lärchenholz eingezogen und alte Türen durch authentischere Exemplare ersetzt
  • Smarte Lösung zur Vermeidung langer Transportwege: Die Fensterbänke stammen aus Panzerglas, das die Sparkasse Landsberg im Zuge einer Umgestaltung ausgemustert hat
  • Einige der Möbel und Accessoires sind Flohmarktfundstücke oder kommen aus einem Sozialkaufhaus - eine Beschäftigungsinitiative in Landsberg, die Menschen einstellt, die auf dem ersten Arbeitsmarkt wenig Chancen haben

essen

  • Aus Überzeugung bietet Susanne ihren Gästen ein rein vegetarisches Frühstück mit qualitativ hochwertigen Produkte an; auf die laktosefreien und veganen Wünsche ihrer Gäste geht sie dabei gerne ein
  • Eier und Obst/Gemüse besorgt sie von einem Bio-Hof aus der Nachbarschaft oder von regionalen Anbietern; der Käse kommt direkt vom Erzeuger aus dem nahen Allgäu oder der Schweiz
  • Weil Susanne weiß, dass vor allem die Urlauber aus dem Süden am Morgen wenig frühstücken, bietet sie eine kleine und eine große Variante an und vermeidet so bewusst unnötiges Wegwerfen von Lebensmitteln

natur

  • Der im Haus benutzte Strom ist zu 100% Ökostrom
  • Die Gastgeberin legt Wert auf den Einsatz von energie- und ressourcenschonenden Technologien wie Spar- und LED-Leuchten sowie Haushaltsgeräte der Energieeffizienzklasse A oder besser
  • Zum Saubermachen der Zimmer werden ausschließlich umweltfreundliche Reinigungsmittel verwendet
  • Auf Plastik wird hier weitestgehend verzichtet; die Marmelade kommt vorportioniert in kleinen Einmachgläsern auf den Tisch und schon beim Einkauf achtet Susanne darauf, dass später möglichst wenig Müll anfällt


und sonst so?

  • Ein wichtiges Detail vorneweg: Der Mindestaufenthalt in der zweiten Heimat beträgt 5 Nächte; je länger ihr bleibt, desto günstiger wird's!
  • Die Zweite Heimat hat insgesamt drei Zimmer, die sich auf zwei Etagen verteilen - drei Doppelzimmer und ein Einzelzimmer
  • Das sollte man vor der Buchung wissen: jeweils zwei Zimmer teilen sich ein - top renoviertes! - Bad sowie eine separate Toilette
  • Für Rollstuhlfahrer, die mit einer leichten Türschwelle zurechtkommen, bieten sich die beiden Zimmer im Erdgeschoss an
  • Hauskatze 'Kleines' versteht prächtig mit Hunden, daher ist auch der eigene Vierbeiner hier gerne gesehen
  • Die Zweite Heimat ist ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge an den nahe gelegenen Ammersee (15 km), in die Fuggerstadt Augsburg (45 km) und nach München (50 km) per S-Bahn, Zug und Auto
  • Neben ihrem Gästehaus arbeitet Susanne zusammen mit einer Freundin an einem spannenden Upcycling-Projekt - aus Kaffeesäcken stellen sie in Eigenproduktion Mäntel her; lasst euch doch beim nächsten Besuch einfach eines der tollen Unikate zeigen