Altes Backhaus Haselberg
So richtig quirlig wird es im ehemaligen Gutsdorf Haselberg allenfalls im Spätsommer. Wenn bunt geschmückte Wägen durch die Hauptstraße ziehen, um mit Tanz, Trommeln und Trompeten das Erntefest zu feiern. Sonst zeugt die Stimmung im 260-Einwohner-Dorf nordöstlich von Berlin eher von unaufgeregter Gemächlichkeit. Ein beglückender Umstand, den Julia und Stefan genauso schätzen wie die weiten Wälder und unzähligen Badeseen, die mit Kindern nur eine Bollerwagentour entfernt liegen. Immer wenn sich die Wahl-Berliner dabei ertappen, wie sie im Supermarkt fieberhaft nach der kürzesten Kassenschlange suchen, wissen sie: es ist allerhöchste Eisenbahn, für ein paar Tage auf die Pausetaste des Lebens zu drücken. Weil es den meisten Familien, die sie kennen, ganz ähnlich ergeht, teilen sie seit 2018 ihr zweites Zuhause am Rande des Oderbruchs mit allen, die von der Hängematte zwischen Obstbäumen träumen, mit Sandbuddelkasten im Garten für die Kleinen, zum Zeitverplempern - ganz ohne schlechtes Gewissen.
In Brandenburg zuhause, zieht es die beiden nach dem Abitur in die Hauptstadt. Sie reisen viel und gerne durch die Welt, bis ihr erstes Kind geboren wird und sich der Reiseradius merklich verkleinert. Was Julia und Stefan dabei auffällt: Ganz oft mangelt es in den Ferienwohnungen an den elementarsten Dingen, um einen entspannten Urlaub mit Kind zu verbringen. Und schnell manifestiert sich der Gedanke: Das muss doch besser gehen. Im Jahr 2015 entdecken sie unweit ihrer ehemaligen Heimat ein altes Feldsteinhaus aus dem frühen 19. Jahrhundert, das trotz offensichtlicher Baufälligkeit mit Wumms ihr Herz erobert. Stück für Stück entkernen die Bauherren während einer dreijährigen Umbauphase das denkmalgeschützte Backhaus. Sie legen Decken frei, bauen Wände zurück und tauchen mit jedem Stein in der Hand tiefer in dessen Geschichte ein, wo einst Schnaps gebrannt wurde, der Baron seine Kleider waschen ließ und das Dorf gemeinsam Brot buk.
Früher lagerte im Keller der Kartoffelschnaps. Heute wärmen sich die Gäste vom „Alten Backhaus Haselberg« hier lieber mit einem Latschenkieferaufguss in der hauseigenen Sauna auf. Seit 2018 vermietet das Gastgeberpaar im fertig sanierten Gästehaus fünf freundliche, lichtdurchflutete Ferienwohnungen, die mit allem Pipapo auf die Bedürfnisse von Eltern mit Kleinkindern ausgerichtet sind. In den Urlaubskoffer muss nur noch das Lieblingskuscheltier, der Rest findet sich in jedem Fall vor Ort. Versprochen! Vom Kinderhochstuhl bis zur Saftpresse, vom Babywanne bis zur Hängematte. Stefans Händchen für geschmackvolles Interior zeigt sich in der feinsinnigen Abstimmung von (ab) 40er-Jahre-Möbeln, Designklassikern und Upcycling-Stücken. Zwei der fünf Quartiere - »Ronja (Räubertochter)« und «Hans (im Glück)« - sind etwas kleiner konzipiert, gemütliche Rückzugsorte für zwei oder allein. Um endlos über Wiesen zu spazieren und durch Wälder zu streifen, endlich wieder zur Ruhe zu kommen und gerade mit Fleiß, genüsslich Zeit zu verplempern. Auch ohne Tanz, Trommeln und Trompeten.
hiersein-themen
haus
- Das war Julia und Stefan bei der Realisierung ihres Projektes wichtig: den Originalzustand des denkmalgeschützten Feldsteinhauses weitestgehend wiederherzustellen und so viel wie möglich der vorhandenen historischen Bausubstanz zu erhalten
- Mit dem Rückbau nachträglich eingesetzter Wände und abgehängter Decken kamen wunderschöne alte Bögen und sogar preußische Kappendecken zum Vorschein
- Manches Bauteil, auf das sie während der Sanierung stießen, integrierten sie andernorts, wie unter einem Betonboden versteckte Pflastersteine, die sie für eine Terrasse wiederverwendeten oder alte Dachbalken, aus denen Stefan Betten fertigte
- Historische Fenster, die nicht mehr den Anforderungen einer energieeffizienten Dämmung entsprachen, verwandelten sich in Bilderrahmen, aus einem Kachelofen entstand ein Schrank
- Alte Möbel arbeiteten die Gastgeber behutsam wieder auf, um sie mit neuen Einrichtungsgegenständen und Selbstgebautem zu kombinieren
natur
- Für die Umgestaltung des Gartens pflanzten Julia und Stefan zwischen den alten Obstbäumen insektenfreundliche und klimaresistente Pflanzen
- Die Bewässerung erfolgt automatisiert aus dem eigenen Brunnen und gesammeltem Regenwasser, um Ressourcen einzusparen
- Das »Alte Backhaus Haselberg« bezieht zu 100% Ökostrom
- E-Autos können an drei Wallboxen aufgeladen werden
- Für einen energieeffizienten Betrieb werden die Heizungen in jeder Wohnung individuell und je nach Belegung bedarfsgerecht gesteuern
- Für die Gäste stehen separate Müllbehälter und ein Biokompost bereit, das Thema Mülltrennung wird offen und aktiv angesprochen
- In den Bädern liegen in Papier verpackte Handseifen aus, die zur Verfügung gestellten Geschirrspültabs und Waschmittel sind biologisch abbaubar
- Einige ihrer Reinigungsmittel mischen die Gastgeber selbst aus Bioethanol, Natron & Zitronensäure
und sonst so?
- Unter dem Dach des »Alten Backhaus Haselberg« haben Julia und Stefan neben einem zweiten Zuhause für sich und ihre beiden Kinder fünf Ferienwohnungen mit großartigem Wohlfühlfaktor geschaffen
- Die Größte ist »Lotta«: sie liegt im Obergeschoss und eignet sich mit zwei Schlafzimmern und einer Schlafgalerie für bis sechs Personen; Lottas Highlight: die 35 qm große Dachterrasse mit Hängematte und Grill, von der man auch den Sandkasten im Garten gut im Blick hat
- Auch »Anton« ist im Obergeschoss zu finden, mit einem Schlafzimmer und der offenen Schlagetage perfekt für bis zu vier Personen; wie »Lotta« hat das Apartment eine Deckenhöhe von sieben Metern und bekommt durch die offene Bauweise jede Menge Tageslicht ab
- In der »Gerda« im Erdgeschoss (mit zwei Schlafzimmern für bis vier Personen) finden Gäste noch ein paar zauberhafte Überbleibsel der Vorbesitzer wie den dottergelben Kachelofen und die unverputzte Wand mit ihren alten Verzierungen
- »Hans« ist ideal für bis zwei Personen mit eigener Terrasse und Zugang zum Garten; ebenso wie das kuschlige Tiny-Home »Ronja« mit offener Schlafetage oder einem ausziehbaren Schlafsofa im Erdgeschoss
- In allen fünf Quartieren kann ein Zustell- oder Babybett angefragt werden
- Für zusätzliche Wärme sorgen (außer im Tiny-Home »Ronja«) gemütliche Kamin- bzw. Kachelöfen
- Die Kids finden eine große Auswahl an Spielen, Puzzeln und Mal- & Bastelmaterial, Eltern freuen sich über W-LAN, TV-Entertainment und tipptopp ausgestatte Küchen
- Zu jeder Wohnung gehört ein Grill direkt vor Terrassentür; Antons Gästen dürfen die Gartenküche nutzen
- Die Sauna im alten Gewölbekeller steht zum Selbstkostenpreis bereit
- Haustiere sind leider keine erlaubt
- In der Nebensaison gilt ein Mindestaufenthalt von zwei Nächten, in der Hauptsaison von drei bis fünf Nächten
- Liegestühle und Hängematten für die Großen, Schaukel, Spielsandkasten und Wasserpumpe für die Kleinen: schon klar, vieles spricht dafür, den wunderschön angelegten Garten nicht zu verlassen, doch ihr solltet unbedingt die Umgebung am Rande des Oderbruchs und der Märkischen Schweiz erkunden
- Besonders empfehlenswert: ein Besuch des Schiffshebewerks in Niederfinow, eine Kanutour auf der Alten Oder, eine Ausfahrt mit der Handhebeldraisine auf einer alten Bahnstrecke oder ein Ausflug zum Kloster Chorin mit seiner beeindruckenden Architektur
- Wer lieber eine Radtour entlang der Oder-Neiße-Radwegs macht, der kann im »Alten Backhaus Haselberg« natürlich auch Räder mit Helmen ausleihen
- Ihr habt’s verstanden, oder? Es ist wirklich alles da, was man für einen entspannten Urlaub mit und ohne Kinder braucht!