Altes Pfarrhaus Ringhuscheid, Südeifel, Rheinland-Pfalz

Altes Pfarrhaus Ringhuscheid

Vielleicht habt ihr auch schon mal mit der Idee geliebäugelt. Es so machen wie Hape Kerkeling und sagen: ich bin dann mal weg. Wer den Bestseller kennt, weiß: das Einlaufen von neuen Wanderschuhen ist elementar. Und Training im Vorfeld schadet erwiesenermaßen auch nicht. Wie wäre es stattdessen mit einer Light-Variante des bekannten Fernwanderweg-Klassikers? Denn mitten auf dem Jakobsweg von Köln nach Metz steht in einem kleinen Eifeldörfchen ein über 300 Jahre altes Pfarrhaus. Wo vor über 50 Jahren der letzte Pastor auszog, können wandervergnügte Gäste seit Sommer 2021 im »Alten Pfarrhaus Ringhuscheid« ein ziemlich komfortables Basiscamp beziehen und schönste Naturausflüge in alle Himmelrichtungen der Südeifel unternehmen.

An Kuriositäten haben die beiden Gastgeber Hanna und Fabian während der fünfjährigen Kernsanierung des denkmalgeschützten Hauses so einiges erlebt. Immer öfter tauchten neue Schlüsselbesitzer auf, die wie aus dem Nichts plötzlich mitten im Pfarrhaus standen. Verständlich, dass die neuen Eigentümer irgendwann das Schloss austauschen ließen. Was folgte, war ein aufgeregter Anruf der Küsterin, deren Handwerker nun nicht mehr ins Gebäude gelangte, um seine - pardon! - Notdurft zu verrichten. Erfreuliche Überraschungen gab es aber auch: ein alter in der Wand verbauter Steinbackofen, ein längst verschollener Brunnen in der Küche. Nicht ohne Stolz erinnern sich die beiden Eifelbewohner an die mühsame Aufarbeitung der über 300 Jahre alten Wendeltreppe und Wiederbelebung der ehemaligen Pfarrbücherei.

Ringhuscheid, ein kleines Dörfchen ohne Durchgangsverkehr, liegt nur zehn Kilometer von der luxemburgischen Grenze entfernt. Ein Landstrich satt an weiten Wäldern und erntereichen Streuobstwiesen auf einer ruheverwöhnten Hochebene in der Südeifel. Wer eine Pause vom Wandern braucht, erreicht in weniger als einer Stunde Städte wie Trier und Luxemburg. Die Metropole im Nachbarland versprüht eine beeindruckend junge, flirrend-internationale Atmosphäre, die auch Wurzeln bis in die behagliche Eifel schlägt. Überhaupt: Landesgrenzen sind kaum wahrzunehmen, die Großregion ist tipp-topp vernetzt. Hanna weiß über drei frisch zugezogene Luxemburger Familien zu berichten, die gemeinsam unter dem Dach eines alten Hofes leben, eigenes Gemüse ziehen und die Gegend merklich verjüngen.

Stadt. Land. Wandel. Auch Hanna und Fabian engagieren sich aktiv: für mehr Bewegung in und Bewusstsein für ihre Heimat. Deswegen lag ihnen viel daran, die historische Bausubstanz – zum Glück verschont von Modernisierungsmaßnahmen - wiederherzustellen. In Zusammenarbeit mit lokalen Handwerkern haben sie auf Naturbaustoffe und regionale Produkte gesetzt. Das Ferienhaus mit antiken Möbeln und witzigen 50er und 60er-Jahre-Stücken versehen – entdeckt beim Bummeln über belgische Flohmärkte - und mit modernen Kniffen (Stichwort: Smart Home System) zukunftstauglich gemacht. Das »Alte Pfarrhaus Ringhuscheid« ist wie ein Zuhause in der Fremde, um sich mit Freunden oder Familie zu treffen - oder wie der Eifeler sagt: "zusammenzuklunschen". Ein kleiner, versteckter Ort für ein entspanntes "Ich bin dann mal weg" - ohne Blasen an den Füßen.



hiersein-Themen

haus

  • "In gutem Zustand, da neu gebaut“ - so steht's in Dokumenten des Bistums von 1712, die ein Alter von mehr als 300 Jahren bezeugen
  • Bestand bewahren: Hanna und Fabian haben so viel wie ging vom Pfarrhaus erhalten, zurückgebaut oder in teils anderer Form wiederverwendet - aus dem alten Dielenboden wurden beispielsweise eine Tischplatte, Fensterbänke und Regalböden
  • Traditionelle Naturbaustoffe kamen zum Einsatz: Jute und Hanf zur Dämmung, Verputz aus Lehm und ein Anstrich aus Sumpfkalk
  • Kurze Transportwege: die neuen Eichendielen stammen vom Sägewerk ums Eck, der Natursteinboden aus einem 100 km entfernten Abbaugebiet
  • Lokale Handwerker: die Kernsanierung erfolgte durch bereits bekannte Handwerker aus einem 30-Kilometer-Umkreis, die Massivholzküche hat ein lokaler Schreinerbetrieb gefertigt
  • Upcycling von Flohmarkt- und Second-Hand-Funden: auch wenn die Sanierung etwas länger dauerte, Hanna und Fabian waren dankbar für die zusätzliche Zeit; so konnten sie das komplette Mobiliar (bis auf die Betten) und Accessoires wie Bilder, Vasen und Gläser auf Flohmärkten und über Kleinanzeigen "erstöbern" und aufbereiten

natur

  • Auch hinterm Pfarrhaus haben die Gastgeber zum Spaten gegriffen: entstanden ist ein blühender Staudengarten und ein Kräuterbeet für mehr Artenvielfalt
  • Was tun mit den übrig gebliebenen Steinen des alten Pfarrhausbodens? Als aufgestapelter Steinhaufen dient er jetzt als tipp-tipp Rückzugsort für Insekten und kleinere Tiere
  • Das Haus wurde komplett mit stromsparenden LED-Leuchten und Bewegungsmeldern in den Fluren und im Gäste-WC ausgestattet
  • Die Heizung steuern die Gastgeber effizient über ein Smart Home System von ihrem Wohnort im benachbarten Nasingen aus
  • In Bad und Gäste-WC stehen den Gästen wiederauffüllbare Seifenspender zur Verfügung
  • Hanna und Fabian betreiben konsequente Mülltrennung und regen auch ihre Gäste an, mitzumachen
  • Bei der Reinigung des Hauses kommen ausschließlich Essigreiniger und Olivenölseife aus Frankreich zum Einsatz


und sonst so?

  • Das Ferienhaus ist mit seiner Größe von 140 Quadratmetern für fünf Personen geeignet; es stehen zwei Schlafzimmer mit Doppelbett und ein weiteres mit einem Einzelbett zur Verfügung (alle Schlafmöglichkeiten befinden sich im ersten Obergeschoss)
  • Der Übernachtungspreis von 130 Euro reduziert sich ab einem Aufenthalt von mindestens 3 Nächten
  • Für jede weitere Person fällt eine Gebühr von 20,- Euro pro Person und Nacht an (Kinder zahlen 10,- Euro); Kleinkinder unter 3 Jahren sind frei
  • Die Preise verstehen sich inklusive Bettwäsche, Hand- und Küchentücher, der Endreinigung sowie Heizungs-, Wasser- und Stromverbrauch
  • Im Erdgeschoss befindet sich ein Esszimmer mit großem Tisch, eine bestens ausgestattete Küche, eine Bibliothek mit kleinem Arbeitsplatz und ein separates Fernsehzimmer
  • Vor dem Haus gibt es eine kleine Wiese mit Sitzgelegenheiten und einem Grill, die Nachbarn im Dorf freuen sich immer über einen Schnack…
  • Hunde sind auf Anfrage gerne willkommen
  • Kartenmaterial für Wanderungen in der Umgebung und in den Naturpark Südeifel steht ausreichend zur Verfügung; zwei Premiumwanderwege führen direkt an der Haustür vorbei
  • Wer einen Ausflug ins nahe Luxemburg plant, lässt sein Auto am besten direkt an der Grenze stehen; der ÖPNV ist gut ausgebaut und kostenfrei für alle Nutzer
  • Hanna und Fabian erzählen euch auch gerne, wo es in der Umgebung die spannendsten Flohmärkte gibt