Das Blum
Ein Leben am Wasser, wie schön das sein muss. Mit einem Sprung ins kühle Nass schon vor dem Frühstück alle Müdigkeit abschütteln. Tagsüber zieht das Klimpern der Segelbootsmasten durch die offenen Fenster hinein. Und nach getaner Arbeit schwimmt man im kitschigsten Abendrot dem schwindenden Sonnenlicht entgegen. Ein See, der sich an Wintertagen ein bisschen nach Meer anfühlt. Wenn dicker Nebel das gegenüberliegende Ufer verschluckt, der ablandige Wind für ordentlich Wellengang sorgt. Vor allem aber ein See in feinster Postkartenidyll-Lage, umwerfend pittoresk zwischen Bergen, Obstplantagen und Weinhängen.
Ihr Lebensalltag am Bodensee, den sie als eine wohltuende Verbindung von Arbeit und Genuss verstehe, käme meiner Vorstellung schon sehr nah, versichert mir Gastgeberin Isabel. Dass Gäste hier die geballte Ladung Seeurlaubsglück erwartet, ist also durchaus zutreffend. In Pole-Position befindet sich das »Das Blum« mitten an der Uferpromenade von Hagnau, einem knapp 1.500 Einwohner zählenden Ort zwischen Meersburg und Friedrichshafen. Vorbei am Nachbarhotel über die Straße gehuscht ist man fix am See. Zu Füßen tänzeln Boote auf dem Wasser, hoch oben segeln freche Möwen kräftesparend im Wind. Auf der schweizerischen Seite: der markant aufragende Säntis, dessen über 2.500 Meter hoher Gipfel bis weit ins Jahr mit Schnee bedeckt ist.
Seit Anfang 2023 führt Isabel mit ihrem niederländischen Mann Emile »Das Blum« in dritter Generation. Ein Gästehaus mit sieben Ferienwohnungen, modern, hell und freundlich, reduziertes Interieur mit klaren Linien, Holz und Stein spielen eine wichtige Rolle. In warmherziger Erinnerung an die Urgroßmutter, benannten die neuen Gastgeber Isabels ehemaliges Elternhaus nach deren Mädchennamen. Die »Blums« bezogen als Erste in der Familie den um 1800 fertiggestellten Hof, betrieben eine Landwirtschaft mit Tieren und bauten Obst an. Als das Gebäude nicht mehr den aktuellen Energiestandards entsprach, entschieden Isabels Eltern im Jahr 2000 auf dem Fundament und dem alten Gewölbekeller ein neues Haus zu errichten, aus den ehemaligen Gästezimmern entstanden die heutigen Ferienwohnungen.
Wie gut der Name »Blum« dem Gästehaus steht, zeigt sich im großen Garten, der sich nach hinten raus in Richtung Weinberge erstreckt. Eine Liegewiese zwischen Obst-, Walnuss- und Haselnussbäumen, pinken Hortensienbüschen und wohlduftenden Lavendelhecken, bestens besucht von Bienen, Hummeln und Schmetterlingen. Im Gewächshaus und im Gemüsebeet erlauben die milden Seetemperaturen eine Ernte bis spät in den Herbst hinein. Isabels Mama verarbeitet das Obst zu köstlichen Marmeladen. Im Garten weht nicht nur die Seele der Blum-Uroma, er ist auch ein besonderer Rückzugsort für Gäste, die tiefenentspannt auf Sonnenliegen den Urlaubserlebnissen des Tages nachhängen - bevor sie zum Grande Finale ein letztes Mal in den See hüpfen und glücklich ins Abendblau abtauchen.
hiersein-Themen
natur
- Auf gut einem Drittel des 1.000 qm großen Grundstücks bauen die Gastgeber eigenes Gemüse an und ziehen im Gewächshaus Tomaten, Gurken, Zucchini, Fenchel, Chili und Paprika - ohne Einsatz von chemisch-synthetischen Düngemitteln und Pestiziden
- Neben Birnbäumen und einer alten Walnusssorte pflanzten Isabel und Emile weitere Bäume, um vielfältigere Nahrungsquellen für Insekten zu schaffen; Totholzhecken, Laubhügel für Igel, Nistplätze und Bienenhotels sorgen für Rückzugsmöglichkeiten von Kleintieren, Bienen und Vögeln
- Das Regenwasser wird gesammelt und zum Gießen des großen Gartens verwendet
- Sonnenkollektoren auf dem Dach erzeugen derzeit 30 % des Warmwassers, über das auch die Heizung läuft; der weitere Ausbau autarker und non-fossiler Energie ist für kommendes Jahr geplant
- Über den Stromanbieter wird das Blum derzeit zu einem Viertel mit Ökostrom versorgt
- Ihre ökologischen Reinigungs- und Pflegeprodukte beziehen die Gastgeber regional von der 20 km entfernten Firma Sonett; in Küche und Bad stehen dafür wiederauffüllbare Spender bereit
- Gesunde und biologische Lebensmittel sind Isabel besonders wichtig: als Willkommensgeschenk erhalten ihre Gäste mal ein Glas selbstgemachter Marmelade oder Tees und Kräutersalze eines ökologischen Kräuterhofs im Allgäu, der sich als Zufluchtsort für seltene Pflanzen- und Tierarten versteht
haus
- Unterstützt durch einen ansässigen Zimmermann (mit Schwerpunkt auf historische Bauten), konnten die Betreiber das Fundament und den historischen Gewölbekeller des über 220 Jahre alten Hauses erhalten; der Neubau wurde ausschließlich mit lokalen Handwerkern energieeffizient nach heutigen Standards ausgeführt
- Eine Familie von Steinmetzen (Isabels Vater und Bruder), Goldschmiedemeistern, Metallverarbeitenden und Produktdesignern (Emile): bei so viel Handwerksgeschick und kreativen Geist versteht sich von selbst, dass vieles am Haus und in den Ferienwohnungen (Tische & Beistelltische) Hand in Hand selbst entworfen und unter Verwendung von natürlichen Materialen wie Holz und Stein angefertigt wurde
und sonst so?
- »»» WINTER-Special: Von November bis März erhalten Gäste ab 3 Übernachtungen eine Nacht geschenkt (Weihnachten / Silvester ausgenommen) «««
- Unter dem Dach des Gästehauses befinden sich sieben individuell konzipierte Ferienwohnungen für zwei bis drei Personen - mit Doppelbett im Schafzimmer und Schlafsofa für einen weiteren Gast im Wohnzimmer (die Schlafcouch in Wohnung Nr. 1 ist sogar zwei erwachsene Gäste geeignet)
- Drei Gästewohnungen verfügen über Seeblick, von drei Wohnungen sieht man auf den Garten, eine Ferienwohnung liegt über der Seepromenade
- Insgesamt fünf Einheiten - teils mit Balkon, teils mit bodentiefen Fenstern - sind allergikergerecht ausgestattet; zwei Wohnungen sind für Reisende mit Vierbeinern vorgesehen
- Wem das Treppensteigen schwer fällt, kann im Blum einen Lift nutzen; da im Eingangsbereich aber ein paar Stufen zu bewältigen sind, ist das Haus nicht komplett barrierefrei
- Der Mindestaufenthalt liegt bei fünf Nächten in der Hauptsaison, bei drei Nächten in der Vor- und Nebensaison; eine separate Endreinigung fällt nicht an
- Für Babys und Kleinkinder stehen auf Anfrage Beistellbettchen und Hochstühle bereit, im Garten finden Kids eine Schaukel, Sandkasten und - yay! – einen Schrank mit Spielsachen
- Für Fahrräder steht ein überdachter Schuppen mit Lademöglichkeiten für E-Bikes zur Verfügung
- Die eingangs erwähnte Pool-Position ist ernst zu nehmen: das Blum ist ein idealer Ausgangspunkt, um bekannte Orte wie Friedrichshafen, Konstanz, Lindau oder Meersburg zu besuchen und die vielen Ausflugsmöglichkeiten am Bodensee (Insel Mainau, Pfahlbauten von Uhldingen, Salemer Affenberg, um nur einige zu nennen) wahrzunehmen - ob per Fuß, Rad, Schiff, Bus oder mit dem Auto
- Ein Naturstrandbad befindet sich nur wenige Minuten entfernt
- Zwei ihrer Lieblingsplätze hat Isabel mir verraten: die Wilhelmshöhe zwischen den Weinreben mit tipptopp Aussicht auf den Ort, den See und die Berge - und der Ilbenbach, ein kleines, sehr ursprüngliches Bächle zum Durchschnaufen (manchmal ist hier ganz schön viel los…)
- Um den Bodensee führt einer der beliebtesten Radwege Deutschlands, wer es gern etwas ruhiger (und hügeliger) hat, sollte unbedingt ins grüne Hinterland radeln
- Raus aufs Wasser? Schiffle fahren, Schwimmen, Segeln, Stand-Up-Paddeln, Kanufahren und und und; wer es noch nie probiert hat, sollte sich unbedingt das SUP von Isabel und Emile ausleihen