Der Lederer Hof, Tegernsee, Bayern

Der Lederer Hof

Wieviel dutzend Male bin ich hier auf dem Weg in die Berge wohl schon vorbeigerauscht? Nur Augen für den smaragdblaugrün schillernden Tegernsee, die Berggipfel am Horizont und schwerelos durch die Luft fliegende Paraglider. Nichtsahnend, dass sich hinter dem ortsüblichen Ladenzeilengemisch zur Linken ein besonderes Plätzchen mit Geschichte verbirgt. Diesmal biege ich aber kurz vor Rottach-Egern links ab, passiere einen Laubengang, an dessen Eingang mit schmiedeeisernen Retro-Lettern der »Lederer Hof« angekündigt wird.

So weit so gut. Und noch relativ unspektakulär. Doch dann, zwei Bauernhäuser auf einem Grundstück, dessen Größe von der Straße aus in dieser Dimension nicht zu erahnen war. Eines gerade mal fünfzig Jahre alt, das andere aus dem 17. Jahrhundert zählt zu den ältesten Bauernhäusern im Tal. Zum Ankommen wird mir charmant eine Tasse röstfrischer Kaffee serviert. Die Sonne lugt durch Wolken hindurch, die bald wieder Schnee bringen werden. Von der Hausmauerbank mit den bunt gestreiften Gute-Laune-Kissen habe ich besten Wallbergblick. Im imposanten Garten, der noch im Winterschlaf liegt, entspannen hier sommers die Gäste auf sauerkirschroten Liegen, oder treffen sich auf einen Spritz zwischen plusterdicken Outdoor-Kissen.

Mit zwei paar Handvoll Zimmer und einem Übernachtungspreis von 9 Mark fing alles an. Zunächst betrieben Opa Vestl und Oma Maria auf ihrem Hof nur Viehwirtschaft. Wie Generationen zuvor kümmerten sie sich um Kühe, Schweine und Hühner, bis sie erfuhren, dass immer mehr Sommerfrischler die Schönheit des Tegernsees, die Nähe der Berge und die gute Luft für sich entdeckten. Und der Tourismus entwickelte sich prächtig weiter. Mit Übergabe an die nächste Generation beschloss Sohn Franz in den 70er Jahren, die alte Sommerfrische-Villa durch einen Neubau zu ersetzen und gab die Viehwirtschaft dem Gastgebersein zuliebe schließlich ganz auf.

Seit 2019 haben die Töchter Laura und Roxan das Sagen am »Lederer Hof«. In großer Eigenleistung wurde das Haus vier Monate lang kernsaniert, das alte Mobiliar auf dem Hofflohmarkt verkauft und schließlich mit heimischen Hölzern und naturnahen, nachhaltigen Materialien wieder ausgestattet. Entstanden ist eine lässig-lockere Sommerfrische-Villa 2.0 mit gutem Gespür für den richtigen Mix aus bayrischem Lokalkolorit, minimalistischem Design und eigener Familiengeschichte.

Als »Retro-schickig« umschreibt Roxan die wenigen Überbleibsel von früher schmunzelnd, wie schmiedeeiserne Lampen über alten, abgeschliffenen Tischen, Flickerlteppiche, die heute Wände schmücken und orangefarbene Kochtöpfe mit Prilblumendekor. Dezent blinzeln sie zwischen dem modernen, cleanen Interior der 22 durchdacht designten Boutique Apartments hervor. Wer mag, versorgt sich selbst, doch die meisten schätzen das liebevoll zubereitete Frühstück in der ehemaligen Bauernstube des hunde- und familienfreundlichen Hofs - und die Auswahl an Restaurants am fußläufigen See, der eben nicht der einzige Star in diesem bildhübschen Tal ist.



hiersein-Themen

natur

  • Im Garten: einheimische Sorten und alte Obstbäume auf einer Wiese, die in naturverträglichen Abständen gemäht wird, um Rückzugsorte für Insekten zu schaffen; gegossen wird mit dem gesammelten Regenwasser
  • Der Lederer Hof bezieht zu 100% Öko-Strom, eine eigene PV-Anlage ist in Planung
  • In den Badezimmern befinden sich wiederauffüllbare, recycelte Seifenspender mit Naturkosmetikprodukten
  • (Ressourcen-)bewusst entscheiden: eine Zimmerreinigung (mit biologisch abbaubaren Materialien) sowie Austausch von Handtüchern und Bettwäsche erhalten Gäste nur auf Anfrage
  • Beim Einkauf achten die Gastgeberinnen auf möglichst wenig Verpackungsmüll und nachhaltige Lieferketten
  • Toilettenpapier, Küchenrolle und selbst das Druckerpapier im Büro sind aus Recycling-Papier

essen

  • Beim Einkauf wird auf bewusst Regionalität geachtet: den Käse fürs Frühstück beziehen Laura und Roxan von der Naturkäserei Tegernseer Land, die Semmeln jeden Tag frisch vom Bäcker im Ort
  • Beim Kaffee setzen die Gastgeberinnen auf Fairtrade und spenden pro Kilo einen Betrag an faire Projekte in den Anbauländern, ihren Tee beziehen sie in Bio-Qualität
  • Um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden, wird das Frühstück statt an einem Buffet auf Etageren am Platz serviert
  • Vegetarisch ist immer möglich, vegan, gluten- oder laktosefrei jederzeit auf Vorbestellung
  • Frühstück gibt es nach Wunsch für die gesamte Urlaubsdauer oder an einzelnen Tagen, alternativ bekommt ihr die Brötchen an die Zimmertür geliefert

haus

  • Statt sie abzureißen, entschieden sich Laura und Roxan für den Erhalt der alten »Villa« und eine vollständige Sanierung; dabei vor allem die Wärmeisolierung und den Lärmschutz besonders im Blick
  • Bei der Renovierung mit heimischen Handwerkern lag der Schwerpunkt auf heimischen Hölzern und langlebigen Materialien, wie z.B. Stahl
  • Möglichst viel blieb erhalten, wurde aufbereitet und wiederverwendet: alte Holzbalken, schmiedeeiserne Lampen und das Treppengeländer, Kamine, alte Tische und Stühle, etc
  • Die beiden Schwestern haben jedes einzelne Möbelstück und Accessoire in den Apartments sehr bewusst ausgesucht, haptisch begutachtet oder probegelegen
  • Die Betten und Nachtkästchen aus Fichte-Vollholz fertigte ein Schreiner in 4 km Entfernung, Naturmatratzen versprechen einen erholsamen Schlaf

mensch

  • Seit über 150 Jahren wird der Lederer Hof jetzt in dritter Generation von den beiden Schwestern geführt
  • Mit der Familie gibt es insgesamt 9 Mitarbeiter, das Personal stammt hauptsächlich aus der Region und arbeitet teilweise schon seit der Kindheit von Laura und Roxan am Hof
  • Regionale Wertschöpfung: in ihrem kleinen Hotelshop bieten sie Produkte zum Mitnehmen von lokalen Produzenten mit nachhaltiger Ausrichtung an
  • Die Gastgeberinnen engagieren sich aktiv bei SOS Kinderdorf, WWF und Greenpeace


und sonst so?

  • Es gibt 18 Boutique Apartments in der »neuen« Villa (mit ein bis zwei Zimmern) und vier größere Wohnungen im alten Kuhstall
  • Für jeden was dabei: vom 1-Zimmer-Apartment »Nesterl« auf 26 qm mit kleiner Küchenzeile für zwei bis zum 4-Zimmer-Apartment »Platzhirsch« auf 110 qm und großer Küche für bis sieben Gäste
  • On top: in jeder Wohnung findet ihr außerdem Yoga-Matten, Regenschirme und einen eigenen Reiseführer mit Lauras und Roxans Geheimtipps vom See
  • Die Gastgeberfamilie liebt Hunde, Fellnasen sind in allen Apartments willkommene Gäste
  • Eine Zimmerreinigung kann gegen Aufpreis dazugebucht werden
  • Der Mindestaufenthalt liegt im Sommer bei 6 Nächten, in der Nebensaison geht's auch kürzer
  • Mit der Tegernsee Card, die jeder Gast bei Anreise erhält, gibt es Vergünstigungen für mehr als 40 Freizeitangebote (Wallbergbahn, Schifffahrt, etc.) und kostenlose (!) Nutzung des ÖPNV
  • Her mit euch Genießern! Top für alle, die den ersten Kaffee gerne im Bett trinken (eine French Press mit Anleitung steht in jedem Apartment), sich zum (dazu buchbaren) Frühstück aber doch lieber verwöhnen lassen (zwischen Monstera und Makramee-Ampeln und chilligem Sound in der Bauernstube oder im traumhaft schönen Garten)
  • Erstklassiges Base Camp für Aktivurlauber: Wandern auf den Riederstein, die Baumgartenschneid und den Wallberg ab Haustür oder weiter mit dem Wanderbus, Mountainbiken (E-Bike-Ladestation am Hof), Schwimmen im See mit Bergblick, im Winter zum Langlaufen (klassisch & Skating), Schneeschuhwandern, etc.
  • Die Gartensauna steht euch (so oft ihr wollt!) exklusiv für je eine Stunde kostenfrei zur Verfügung
  • Bringt eure Kinder mit! Die Kleinen lieben den Spielplatz, die Rutschen im Freibad von Rottach-Egern direkt gegenüber, die Schlechtwetter-Abenteuerwelt Tegernsee Phantastisch (nur 10 Minten mit dem Bus entfernt) und die großen Lümmelkissen auf der Wiese