Eifelhäuschen
Bei abnehmendem Mond gefälltes Holz soll Studien zufolge besonders haltbar und widerstandsfähig sein. Und damit Haare schneller wachsen, empfehlen Expert:innen, den Coiffeur bei zunehmendem Mond aufzusuchen. Doch wie weiß man, wer der richtige Käufer für ein Haus ist, in dem man viele glückliche Jahre verbrachte? Das Schicksal des kleinen »Eifelhäuschens« besiegelt schließlich eine Tarotkarte, mit der die Verkäuferin zweifelsfrei die Tauglichkeit des zukünftigen Besitzers ermittelt. Es ist der zweite Corona-Herbst, in dem sich Sascha, ein naturenthusiastischer Architekt aus Köln, mit dem Wohlwollen guter Geister seinen Traum vom abgelegenen Ferienhäuschen im Grünen erfüllt.
Die Vulkaneifel kann idyllisch und rau zugleich sein, eine urwüchsige Landschaft aus spitzen Vulkankegeln, kugelrunden Maaren, aus Feldern, Wald und Wiesen. Es duftet nach Moos und Erde. Mittendrin ein kleiner Ort, etwas aus der Zeit gefallen. Wie um die Wartezeit zu überbrücken, steht neben der Bushaltestelle ein Bücherschrank. Busse halten hier nur, wenn man sie ruft. In der Ortsmitte führt eine Brücke über einen kleinen Bach, Blumenkästen schmücken das Brückengeländer. Wer sie wohl gießt? Kurz nach dem Spritzenhaus mit dem ziegelroten Tor, schlängelt sich die tonangebende Wochenendstraße eine Anhöhe hinauf, von der eine Ansammlung retro-charmanter Ferienhäuser schönste Ausblicke aufs Tal und den gegenüberliegenden Burberg genießen.
Im Schatten einer alten Eiche liegt das schiefergedeckte »Eifelhäuschen«. Da die Fassade noch tadellos intakt war, entschied sich Sascha bei der Sanierung ganz bewusst dafür, den für die Region typischen Eifellook zu bewahren. Wichtiger war dem Architekten, durch große Panorama- und Dachfenster reichlich Licht einzufangen, das Interieur lässig-modern, hell und vulkaneifelfarbig, vor allem aber zurückhaltend zu gestalten. Ob man sein Abendessen köchelt, am Esstisch diniert oder im großen Liegefenster an einer Tasse Tee nippt, von nahezu überall im Haus taucht man regelrecht ein ins grüne Drumherum. Äußerlich also gewollt unprätentiös, ist aus dem »Eifelhäuschen« ein dezent-zeitloses Schmuckstück geworden, in dem sechs Gäste hautnah die landschaftlich vielseitige Vulkaneifel erleben können - und das beileibe nicht nur an Wochenenden, bei ab- oder zunehmendem Mond.
hiersein-Themen
haus
- Über drei Jahre hinweg sanierte Sascha neben seinem Fulltime-Job als Architekt das »Eifelhäuschen« mit Unterstützung von Freunden und Familie, heimische Handwerker:innen kümmerten sich um Sanitär, Elektrik und größere Arbeiten
- Gute Dämmwerte und hochwertiger Schiefer: ausreichend Gründe, um sich zunächst gegen eine Fassadensanierung und für die schonendere Bestandsbewahrung zu entscheiden
- Im Zuge der Sanierung wurden alle Wände mit Lehmputz und Lehmfarbe überarbeitet, Trockenbauwände als Holzständerwerk mit Holzfaserdämmung gebaut und ebenfalls mit einer dünnen Schicht Lehm überzogen
- Das Dach erhielt eine nachhaltige Holzfaserdämmung, alle Fenster im Haus wurden durch neue Fenster mit hohen Isoliereigenschaften ausgetauscht
- Die Möbel sind eigenhändig aus heimischer Fichte gefertigt, Stühle vom Sperrmüll gerettet und neu aufgearbeitet
- Alle Textilien im Haus stammen von einem nachhaltigen Label
natur
- Das zweigeschossige Haus am Hang steht mitten in der Natur; zahlreiche Wildblumen und Pflanzen auf dem 2.200 qm großen Grundstück mit kleinem Wald bieten Nahrung und Unterschlupf für Insekten und Vögel
- Um die Artenvielfalt zu fördern, pflanzte der neuer Besitzer eigene Bäume, mittelfristig sollen Obstbäume hinzukommen
- In Brutkästen, die direkt am Haus angebracht sind, brüten im Frühjahr verschiedene Vogelarten, manchmal kommen auch Rehe zu Besuch
- Regenwasser wird in Tonnen gesammelt und zur Bewässerung des Gartens genutzt
- Die Hanglage des Hauses bedingt, dass der Wasserdruck nicht so hoch ist, was wiederum den Wasserverbrauch reduziert
- Der alte Kachelofen wurde mit einer neuer Filteranlage ausgestattet und wird mit regionalem Holz befeuert; durch die ideale Lage in der Hausmitte reicht die Strahlungswärme für das komplette Haus
- Zusätzlich gibt es in der Küche eine elektrische Fußbodenheizung, betrieben über Ökostrom der Bürgerwerke
- Alle bereit gestellten Lebensmittel und Produkte im Haus, wie Kaffee, Tee, Gewürze & Shampoo sind biologisch und regional oder fair-trade (z.B. beim Kaffee) - und werden in Großpackungen eingekauft
- Handtücher und Bettwäsche werden mit ökologischen Waschmitteln gereinigt
und sonst so?
- Bis zu sechs Personen (vier Erwachsene und zwei Kinder) können im knapp 80 qm großen »Eifelhäuschen« übernachten
- Durch die Hanglage liegt das Haus gut geschützt, der Eingang vom »Eifelhäuschen« befindet sich im Obergeschoss
- Das Obergeschoss verfügt über zwei separate Schlafzimmer und ein Bad; in einem der beiden Schlafzimmer steht zusätzlich ein Stockbett für die Kids
- Von der Empore mit Oberlicht gelangt man über eine Treppe ins Erdgeschoss, wo der offene Wohn-, Essbereich und die Küche liegen - sowie der Zugang zu zwei Terrassen
- Logenplatz! Der Esstisch steht direkt vor dem großen Panoramafenster, der Blick in den Garten und auf den gegenüberliegenden Burberg ist atemberaubend schön, vor allem wenn die Sonne untergeht oder Nebelschwaden über dem Burberg aufsteigen
- Bei usseligem Wetter kuschelt euch aufs Sofa vor den retro-coolen Kachelofen (Feuerholz ist inklusive!) oder macht euch einen gemütlichen Spieleabend
- Bei warmen Temperaturen könnt ihr eure Weinschorle auf der Sommerterrasse schlürfen, für die Winterzeit oder bei Regen steht euch eine separate, überdachte Terrasse zur Verfügung
- Der Übernachtungspreis gilt bei einer 2er-Belegung, für jede weitere Person fallen 15,- Euro pro Nacht an; Kinder bis 5 Jahren dürfen kostenfrei übernachten
- Die Endreinigungspauschale beträgt 80,- Euro, der Mindestaufenthalt liegt bei drei Nächten
- Eure Vierbeiner müssen leider zu Hause bleiben
- Es gibt keine Einkaufsmöglichkeit im Ort Schutz, deckt euch also am besten schon bei der Anreise in Hillesheim, Manderscheid oder Daun ein
- Was tun? Zum Einstieg beispielsweise direkt vom Haus in etwa eineinhalb Stunden bis zur Meerfelder Maar wandern, ins kühle Nass hüpfen, auf dem Rückweg auf den Aussichtsturm Landesblick klettern, wo ihr die Vulkaneifel von oben kennenlernen könnt
- Nicht weit vom »Eifelhäuschen« entfernt geht auch der bekannte Eifelsteig entlang, der auf mehreren Etappen an wunderschönen Maaren und Burgen vorbeiführt
- Und wer ordentlich Schmackes in den Beinen oder ein E-Bike hat, findet ein riesiges Streckennetz an gut ausgeschilderten Radwegen in der Vulkaneifel