Gut Damp, Schlei-Region, Ostsee, Schleswig-Holstein

Gut Damp

Wie eindrucksvoll das wohl von oben aussehen mag? Ein gewaltiger Meeresarm, der von der Ostsee tief ins Schleswig-Holsteiner Land hineinragt. Wie ein Fjord teilt die Schlei den dicken Landknubbel kurz vor der dänischen Grenze in zwei Halbinseln: Angeln im Norden und Schwansen im Süden. Auf letztgenannter erstreckt sich zwischen Kappeln und Eckernförde eine hügelige Wald- und Ackerlandschaft mit putzigen Dörfern, die skandinavisch wohlklingend auf »by« enden und vom einst dänischen Einfluss erzählen. Mittendrin ein historisches Anwesen umrahmt von Wassergräben, dessen Besitzer einen lässig-couragierten Drahtseilakt zwischen Bewahren und Vorwärtsdenken wagt.

Als Graf Alexander zu Reventlow im Jahr 2013 »Gut Damp« übernimmt ist er gerade einmal 27 Jahre alt. Seit 1890 im Familienbesitz führt der junge Graf das über 400 Jahre alte Baudenkmal mit seinen Fachwerkscheunen und dem Herrenhaus im Sinne des verstorbenen Vaters weiter. Um den geschichtsträchtigen Hof zu erhalten, die Land- und Forstwirtschaft mit eigener Jagd nachhaltig zu betreiben, gibt es für den neuen Verwalter nur ein Patentrezept: ein Gut, das mit dem Puls der Zeit geht und vielen Menschen offensteht. Der erste Streich ist 2019 die Wiedereröffnung des Restaurants »Kuhhaus« im ehemaligen Kuhstall mit regional-saisonaler Küche, Wild vom Gut und Produkten kleinbäuerlicher Höfe aus der Umgebung.

Weitaus mehr Hirnschmalz muss der Gutsherr in die Zukunft des kleinen Kuhhauses stecken. Bis auf die denkmalgeschützte Frontseite ist nicht viel übrig von der alten Scheune aus dem 17. Jahrhundert. Beflügelt von der Vision, das Gut mehr Gästen zugänglich zu machen, wagt er den nächsten Coup. Gemeinsam mit einem Hamburger Architekten und ortsnahen Handwerksbetrieben realisiert Graf Alexander die historisch korrekte Sanierung des zerfallenen Stallgebäudes. 2021 entstehen unter dem alten Gebälk vierzehn Ferien Lofts, lichtgeflutet, luftig, zeitgeistig-modern eingerichtet. Im Reetdach, hofseitig geschlossen, geben tief liegende Dachfenster in Richtung Meer die Aussicht frei auf knorrig alte Bäume, Äcker und Wiesen bis hin zur Ostsee. Die ist so nah, dass die Luft leicht salzig schmeckt, kommt der Wind mal vom Wasser.

Wer durch das gelbe Torhaus mit dem Glockentürmchen über der kopfsteingepflasterten Einfahrt fährt, entdeckt zur Linken Loftgebäude und Restaurant, rechterhand Roggen- und Gerstenscheune und geradeaus das imposante Herrenhaus aus der Renaissance. Hier lebt der Gutsherr mit der Familie und seinem Nachfolger in spe, dem einjährigen Theodor. Mit Betriebsleiterin Jana und einem einspielten Team feilt der sympathische Graf weiter an Ideen, die Lust auf den Gutsurlaub in Meeresnähe machen. Demnächst zieht eine Destille ins Torhaus ein und geneigte Urlauber lernen in der gutseigenen Kochschule, köstliche Wildgerichte zuzubereiten. Chapeau, wie das Anwesen zum formidablen Rückzugort für Großstädter (samt Kind & Kegel) und Ostseeliebhaber gedeiht - und der Spagat zwischen Erhalten und Nach-vorne-Denken scheinbar leichtbeinig gelingt.



hiersein-Themen

haus

  • Alle Gebäude auf dem Gut stehen unter Denkmalschutz, Sanierungen erfolgen größtenteils im Bestand
  • Brauchbare Materialen werden direkt wiederverwendet (alte Holzbalken, Backsteine, etc.) oder für spätere Projekte eingelagert
  • Seit vielen Jahren arbeitet »Gut Damp« mit einem Team an festen Baupartnern aus der unmittelbaren Umgebung zusammen, die sie regelmäßig bei allen Bauvorhaben unterstützen
  • Jedes Vorhaben wird stilistisch so durchgeführt, dass Tradition und Charme des Gutes gewahrt werden
  • Die Lofts und das Restaurant wurden teils mit eingelagerten Möbeln aus dem historischen Familienbestand ausgestattet, die neu gepolstert und bezogen wurden
  • Die Restauranttische baute ein Schreiner aus dem alten Holz, das über 40 Jahren auf dem Gut trocknete

essen

  • Die Küche im Guts-Restaurant »Kuhhaus« ist regional-saisonal, die kleine Karte wechselt alle vier bis sechs Wochen
  • Viele ihrer Produkte bezieht die Küche aus der eigenen Landwirtschaft (konventioneller Betrieb), Wild stammt aus der eigenen Jagd, Rind von kleinbäuerlichen Nachbarhöfen, die Kälber dürfen bei der Mutter aufwachsen
  • »Gut Damp« legt großen Wert auf ein nachhaltiges Netzwerk aus kleinen Betrieben und lokalen Partnern, das Geschäftsjahr wird komplett im Voraus geplant
  • Die Küchenkräuter wachsen im Hochbeet; Gewächshäuser sind für Frühjahr 2023 geplant
  • Für Loftgäste gibt es einen Brötchenservice; auch eine Frühstücksbox mit kleinen Weckgläschen und lokalen Spezialitäten angeboten, wie Bio-Käse aus Backensholz und Wurst aus Rieseby wird bei Bedarf direkt vor die Lofttür geliefert

mensch

  • Seit 1890 und in vierter Generation befindet sich der Gutshof im Besitz der Familie zu Reventlow
  • Auch im ganzheitlichen Sinne ein Familienbetrieb: mehrere Familienmitglieder, Paare, Mütter und Töchter arbeiten hier zusammen auf dem Hof
  • Die Mitarbeiter stehen an erster Stelle, kommen größtenteils aus der Region und arbeiten teilweise schon seit 35 Jahren für den Betrieb
  • Arbeitsplätze werden auf »Gut Damp« soweit möglich an die persönlichen Lebensumstände angepasst
  • Der Hof spielt seit jeher eine wichtige Rolle für Damp, sei es als Arbeitgeber oder durch die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln aus der Landwirtschaft
  • Die Verbundenheit zur Gemeinde ist eng: Bevor die Kleinen aus der Gemeinde in die Schule gehen, bekommt das Gut beispielsweise jedes Jahr Besuch von der "Abschlussklasse" des Kindergartens

natur

  • Auf dem Hof befinden sich mehrere Streuobstwiesen, die jedes Jahr erweitert werden
  • Über eine Hackschnitzelanlage wird der gesamte Gutshof geheizt und Warmwasser erzeugt, die Hackschnitzel stammen aus dem eigenen Forst
  • Für die Landwirtschaft wurden auf der Scheune separat Solarplatten installiert
  • Sowohl im Restaurant als auch in den Ferien Lofts werden Personal und Gäste hinsichtlich der Mülltrennung und Müllvermeidung sensibilisiert, in einer separaten Abfallstation wird nach allen Sorten genauestens getrennt und sortiert


und sonst so?

  • Keine Wohnung gleicht der anderen: das kleine Kuhhaus verfügt über vierzehn individuell gestaltete Ferien Lofts, teils mit (beheizten) Stein- und Holzböden, Backsteinwänden und unbehandelten, alten Holzbalken
  • Der Clou: Die Lofts können unabhängig im Selbstversorger-Modus gebucht werden oder mit klassisch-komfortablem Hotel-Service und extra Gimmicks wie einer Weinbegrüßung
  • In zehn Lofts sind Hunde (in den Garten Lofts sogar zwei!) gegen Aufpreis willkommen
  • Im Erdgeschoss liegen fünf von außen begehbare Garten Lofts (85 bis 93 qm) mit zwei Schlafzimmern für vier Gäste und gemütlicher Terrasse
  • Die Atelier Lofts für Paare oder Soloreisende im 1. OG gibt es in zwei Varianten: »Small« (37 bis 42 qm) mit offenem Bad & Dusche (WC extra), »Medium« (54 qm) mit separatem Bad und Hauswirtschaftsraum
  • Die Familien Lofts (87 bis 90 qm) besitzen zwei Schlafzimmer und Hauswirtschaftsraum
  • Im obersten Stockwerk verteilen sich die kuschligen Galerie Lofts (25 qm) und großzügigen Maisonette Lofts (99 qm) über zwei Ebenen mit Schlafzimmer in der offenen Galerie-Ebene und separatem Schlafzimmer in der Variante »Maisonette Familien Loft« (63 qm)
  • Seeluft schnuppern? Jedes Loft in den oberen Etagen hat einen eigenen französischen Balkon
  • Alle Wohnungen sind über einen Fahrstuhl zu erreichen und (bis auf die im 2. OG) barrierefrei begehbar; der Weg über den Hof ist mitunter etwas holprig (Kopfsteinpflaster)
  • Für usselige Tage: im Hofgarten befindet sich ein kultiges Saunaiglu, das für 1,5 Stunden exklusiv angemietet werden kann
  • Schwansen per Rad erkunden? Gut Damp arbeitet mit einem Fahrradverleih zusammen (Gäste erhalten 10% Rabatt), der die Fahrräder (auch E-Bikes) direkt auf den Hof liefert
  • Und natürlich die Ostsee! Der Strand von Damp liegt etwa 2 Kilometer entfernt und ist in 30 Minuten zu Fuß oder in wenigen Radminuten erreichbar
  • Bei Regenwetter: das Entdeckerbad in Damp bietet ein Spa für die Großen und Rutschen für die Kleinen