kofa1895, St. Andreasberg, Oberharz, Niedersachsen

kofa1895

Sich zum ersten Mal ernsthaft zu verlieben ist eine ziemlich große Sache. Umso mehr, wenn das Glück immer schon vor der eigenen Nase baumelt. Doch manchmal braucht es einfach die räumliche und zeitliche Distanz, um der Liebe auf die Sprünge zu helfen. So wie in der Geschichte über einen Mann und seine alte Heimat. Die ihm in seiner Kindheit so dunkel und erdrückend erscheint, dass die beiden erst nach vielen Jahren wieder zueinander finden. Zugegeben, die eigene Familie hat hier etwas nachgeholfen, allen voran Sohn Justus, der beharrlich fragt: "Warum haben wir eigentlich kein Haus im Harz?"

"Das isses!" platzt es aus Jonas heraus, als Christian Keller im Jahr 2019 mit seinem älteren Sohn vor der ehemaligen Königlichen Oberförsterei in Sankt Andreasberg steht. Stolz aufragend an seiner Ostseite, verbirgt sich das ochsenblutrote Haus im Westen hinter einer alten historischen Scheune. Hier wurde früher das Wild gelagert und gekühlt. Sonnenbeseelt flattern Libellen über dem Naturteich im Garten. Ob die Förster den Pavillon wohl gerne für eine Verschnaufpause nutzten? Um die Eindrücke sacken zu lassen, wandern Vater und Sohn hinauf zur Jordanshöhe, die oberhalb des kleinen Bergstädtchens liegt. Plötzlich ist da nichts mehr zu spüren von der Enge und Dunkelheit aus Kindheitstagen. Vor ihnen ein fantastisch weiter Ausblick auf Bergwiesen und Waldhänge, klare Luft und wohltuende Ruhe, die sich kraftspendend auf die Schultern legt. Christian ahnt: er hat sich erstmalig richtig verliebt in den Harz!

Mit einer mächtigen Portion Anpacklust und großem Respekt vor der alten Bausubstanz beginnt eine achtsame und originalgetreue Sanierung des über 125 Jahre alten Hauses. Unterstützt wird Christian von lokalen Handwerkern, den beiden Söhnen und Frau Carola, mit der er in der Nähe von Hamburg lebt. Ihre gemeinsame Vision: ein nachhaltiges Seminar- und Ferienhaus als Beitrag für einen umsichtigen und umweltfreundlichen Tourismus im Harz. Bisher zu finden unter dem Dach von - zeitgeistig smart abgekürzt - »kofa1895«: zwei beneidenswert großzügige Ferienwohnungen (eine für sechs und eine für zwölf Personen) mit luftigem Mix aus alten und modernen Möbeln - und klugen Upcycling-Ideen wie der alten Werkbank, heute Küchenblock für fröhliche Koch- und Genießerabende mit den Freunden. Der Ausbau der historischen Scheune für ganzjährige Seminare und Workshops ist in Planung, noch mehr kreative Verweil-Ideen schon im Hinterkopf des selbstständigen Bauprojektleiters. Ich sag mal so: wenn neu entfachte Liebe auf fruchtbaren Boden trifft…



hiersein-Themen

haus

  • Um die Ausstrahlung der denkmalgeschützten Oberförsterei zu bewahren und wieder zu beleben, hat Christian die Wohnungen mit Unterstützung von Handwerkern aus der Region komplett rückgebaut
  • Der Schwerpunkt bei der Sanierung lag auf wohngesunden Materialien und emissionsarmen Baustoffen, wie z.B. Kalk-/Zementputz auf mineralischer Basis, Silikat- & Kreide-Wandfarben, Holzfaserdämmung
  • Das war Carola und Christian besonders wichtig: nachhaltige Materialien, vorwiegend aus deutscher Produktion und intelligentes Upcycling - bei der Auswahl der Einrichtungsgegenstände
  • Handtücher & Bettwaren: Bio-Baumwolle und zertifiziert

natur

  • Im Jahr 2020 hat sich »kofa1895« als klimaneutrale Unterkunft zertifizieren lassen (Unternehmen Klimapatenschaft)
  • Die Gastgeber beziehen 100% Ökostrom vom regionalen Anbieter Harz-Energie
  • E-Autofahrern stehen auf dem Gelände zwei Elektro-Ladestellen zur Verfügung
  • Geheizt wird mit einer Pelletheizung; die Holz-Pellets stammen von einer Harzer Firma
  • Die (noch von der Vorbesitzerin) neu eingebauten Fenster sorgen für besseren Dämmschutz und Ressourcenschonung im historischen Haus
  • Die CO-2-Emissionen, die für An- & Abreise der Gäste entstehen, werden über ein Moorprojekt in Niedersachsen kompensiert (von einem eigenen Wald träumt Christian vorerst noch)
  • Als Nationalpark-Partner setzen sich die beiden aktiv für Naturschutz und eine nachhaltige Entwicklung im Harz ein


und sonst so?

  • Apartment No. 1 im Erdgeschoss eignet sich mit einer Größe von 140 Quadratmetern für vier bis maximal sechs Personen
  • Es gibt zwei separate Schlafzimmer, ein (qualitativ hochwertiges) Schlafsofa im Wohnzimmer, eine bestens ausgestattete Küche mit allem Pipapo - und einen weiß gekachelten Schwedenofen für lauschige Abende
  • Das besondere Zuckerl: die historische Veranda aus denkmalgeschützten Eichenfachwerk für ein ausgedehntes Frühstück am Vormittag (mit Glück bei Sonnenschein!) oder einen gemütlichen Lesetag
  • Der Mindestaufenthalt sind drei Nächte, zwei Übernachtungen sind auf Anfrage gegen einen Zuschlag von 95 Euro möglich; die Endreinigungspauschale beträgt 125 Euro
  • Apartment No. 2 verteilt sich auf Ober- und Dachgeschoss, hat eine Größe von 200 Quadratmetern und ist mit mit vier Schlafzimmern und zwei Bädern ideal für maximal 12 Personen
  • Es gilt in der Regel ein Mindestaufenthalt von drei Nächten, der Aufenthalt von zwei Nächten auf Anfrage gegen einen Zuschlag von 120 Euro möglich; die Endreinigungspauschale liegt bei 175 Euro
  • Hunde sind auf Anfrage erlaubt; sogar zwei Vierbeiner dürfen mitgebracht werden, solange sie nicht zu groß sind
  • Das Haus ist von einem großen Garten mit vielen netten Rückzugsplätzen umgeben
  • Für sommerlaunige Sommernächte mit Barbecue gibt es einen Grill mit eigenem Essplatz
  • Die Kids freuen sich über einen Sandkasten und richtig viel Platz zum Toben
  • Outdoor- & Sportfreunde aufgepasst! Direkt am Haus gehen der Harzer Hexenstieg & andere Wanderwege sowie Nordic Walking Strecken vorbei; im Winter kann man sogar von der Haustür aus auf die Loipen oberhalb und rund um St. Andreasberg starten oder mit den Kids zum Rodeln gehen
  • Und danach? Steht im Keller zum Aufwärmen eine Sauna (gegen Entgelt) zur Verfügung


Bilder

© Justus Keller