Moierhof Gstadt, Chiemsee, Bayern

Moierhof Gstadt am Chiemsee

Noch einmal Kind sein. Barfuß über Wiesen flitzen. Auf Bäume klettern. Miesem Wetter trotzen! Während uns Erwachsenen trübe Wetteraussichten schnell die Urlaubslaune verhagelt, weiß der vierjährige Jakob, dass man auch bei »Bindschnürl«-Regen draußen Spaß haben kann - und saust vergnügt in den regennassen Garten. Der jüngste Spross des Moierhofs in Gstadt am Chiemsee ist schon der sechste Jakob, der hier mit herrlichstem See- und Bergblick aufwächst. Ich besuche den Hof Ende Mai, die längst erwachte Natur schlägt gerade wahre Purzelbäume (Danke, Regen!). Oma Vroni kümmert sich nicht nur liebevoll um die Enkelkinder und alles, was anfällt, auch die beneidenswerte Blumenpracht im großen Hofgarten ist ihr zu verdanken. Es wirkt, als brächte sich der jüngst restaurierte Dreiseithof von 1467 in Stellung: Für den Sommer und seine ersten Feriengäste im frischen Gewand.

Wie im schönsten Bayernbilderbuch präsentiert sich das alte Bauernhaus mit geranienberankten Holzbalkonen und Freskomalerei auf der Außenfassade. Draußen traditionell, drinnen hell und modern. Die einstigen Gästezimmer im vorderen Teil verwandelten Jakobs Eltern Pia und Jakob Senior in fünf komfortable Apartments, manche sogar samt Frühstück-mit-Seeblick-Garantie. Über eine kleine Treppe gelangt man in das ehemalige Heulager, behutsam und schmuck ausgebaut mit fünf neuen, unterschiedlich großen Ferienwohnungen. Als Pia die Eichenholztür zum »Getreidekasten« öffnet, bleibt mir fast die Spucke weg: So ein luftig-leichtes Raumgefühl hätte ich nicht erwartet. Hohe Decken und eine offene Raumgestaltung über zwei Ebenen machen es möglich. Das Bad verbirgt sich geschickt in einer Art moderner Getreidekasten. Das Interior ist überwiegend aus Holz, wenig Stahl, eine unaufdringlich-geschmackvolle Einrichtung in dezenten Farben. Alte Schwarzweißfotos erzählen kleine Hofgeschichten.

Weit über das »bayerische Meer« bis hinein in die Chiemgauer Alpen reicht der Blick vom denkmalgeschützten Moierhof dank seiner erhöhten Lage am Hang. Keine Sorge, zum türkisgrünen Wasser hinunter sind es nur wenige Fußminuten. Regelmäßig schippern hier vom Steg aus Seedampfer zur Fraueninsel mit dem weiß herausblitzenden Benediktinerkloster - und zur Herreninsel. Das traumhafte Schloss Herrenchiemsee hatte kein geringeres Vorbild als jenes in Versailles. Mon dieu! Sportlich Ambitionierte können sich ein Stand-Up-Paddle-Board oder ein Kanu ausleihen und in 30 Minuten hinüber zur Fraueninsel paddeln. Für alle, die festen Boden unter den Füßen bevorzugen und die Ruhe genießen möchten, bietet der Moierhof zweimal die Woche Yoga im Garten oder im alten Kuhstall unter der hübschen Gewölbedecke an. Und im Zuhäusl befindet sich ein Massageraum, damit Pias Gäste auch bei Regenwetter in bester Urlaubslaune bleiben.



hiersein-Themen

haus

  • Bereit für die nächsten Generationen! Während einer vierjährigen Sanierungszeit - mit vorangehender Planungs- und Genehmigungsphase durch das Denkmalamt - wurde der Moierhof in Gstadt am Chiemsee denkmalschutzgerecht umgebaut und modernisiert
  • Das Projekt sah eine Sanierung des Wohngebäudeteils im Bauernhaus vor, sowie den Ausbau des ehemaligen Heubodens mit Fertigstellung fünf neuer Ferienwohnungen und einer Familienwohnung für die fünfköpfige Inhaberfamilie
  • Das Bundwerk blieb vollständig erhalten, das bestehende Fachwerk sichtbar in die Wohnungen integriert
  • Alte Bretter wurden als Holzböden wiederverwertet, übrig gebliebenes Altholz zur Herstellung von Möbeln (Tische, Bänke, Waschtische, Küchenablagen, Schreibtischplatten, Nachttische, Bücherregale, etc.) verwendet
  • Die hofeigenen Bauernschränke werden weiterhin genutzt, aus dem alten Leinenstoff, den Jakobs Großmutter einst zur Aussteuer erhielt, fertigten die Gastgeber liebevoll Türschildchen für die Ferienwohnungen
  • Im Gewölbestall (unterhalb der Heukammer) finden nach erfolgter statischer Ertüchtigung zukünftig Veranstaltungen statt, ein Teil des sanierten Bundwerkstadels steht Gästen als Fahrradgarage mit Lademöglichkeiten zur Verfügung

natur

  • Umnutzung statt Neubau! Um keine weitere Grundstücksfläche zu versiegeln, wurde die Familienwohnung im ehemaligen Heuboden integriert
  • Eine Regenwasserzisterne dient zur Bewässerung der Balkonblumen und des insektenfreundlichen Gartens, der auch während der Bauphase unbeeinträchtigt blieb
  • Die hofeigene Photovoltaik-Anlage erzeugt mehr Strom als verbraucht wird; überschüssiger Strom wird u. a. für die Warmwasserbereitung genutzt
  • Darüber hinaus sorgt ein zentraler Scheitholzofen für Wärme, das Holz dafür stammt aus der hofeigenen nachhaltigen Waldbewirtschaftung vor Ort
  • Alle Lampen sind energiesparend, in den öffentlichen Bereichen sind Bewegungsmelder im Einsatz
  • Die bereitgestellten Pflegeprodukte befinden sich in nachfüllbaren Spendern
  • Einzelverpackungen werden weitestgehend vermieden bzw. auf deren Kompostierbarkeit geachtet (z. B. Kaffeekapseln, die in der Region produziert werden)
  • Urlauber werden aktiv auf das Thema Mülltrennung hingewiesen; es gibt ein entsprechendes Mülltrennsystem für nicht wiederverwertbare Abfälle, einen Biomüll sowie Entsorgungstonnen für Glas & Plastik

mensch

  • Der inhabergeführte Moierhof in Gstadt wird bereits in fünfter Generation von der Familie Straßwender betrieben
  • Lokale Wertschöpfung! Um kleinen Manufakturen und Produzent:innen aus dem Chiemgau eine Plattform für mehr Sichtbarkeit zu geben und ihren Gästen die Region auch kulinarisch näher zu bringen, bietet Pia in ihrem »Schmankerlschrank« heimische Produkte zum Verkauf an
  • Für noch mehr Aufmerksamkeit möchte die Gastgeberin im alten Gewölbestall in Zukunft auch Handwerksmärkte oder Ausstellungen regionaler Künstler:innnen organisieren
  • Die auf dem Hof angebotenen Yoga-Stunden können nicht nur von Gästen wahrgenommen werden, sondern auch von Einheimischen oder externen Urlauber:innen


und sonst so?

  • Gäste haben die Wahl zwischen fünf umgebauten Ferienwohnungen im alten Wohntrakt und fünf neu fertiggestellten Wohnungen in der einstigen Heukammer, geeignet für zwei bis (teilweise) vier Gäste
  • Die Wohnungen sind individuell konzipiert, unterscheiden sich in der Größe, sind teils mit Seeblick, verfügen mal über eine kuschlige Loggia, ein offenes Schlafzimmer auf der Galerie, zusammenschiebbare Einzelbetten oder eine separate Chillout-Area
  • In der Ferienwohnung »Heuboden« können sich zwei Erwachsene und bis zwei Kleinkinder im großen Familienbett zusammenkuscheln
  • Ungestörter Schlaf! Mindestens ein Fenster je Ferienwohnung hat einen Insektenschutz
  • Der Übernachtungspreis beinhaltet die Endreinigung und Nutzung von Bettwäsche und Handtüchern
  • Das Mitbringen von Hunden ist leider nicht gestattet
  • Wer gerne im Pyjama frühstückt, kann den Brötchenservice in Anspruch nehmen oder bestellt sich gleich den regionalen Frühstückskorb
  • Im Schmankerlschrank findet ihr nicht nur Köstlichkeiten aus der Umgebung, sondern auch Reiseinspiration mit wunderschön gestalteten Büchern und Tipps für die Gegend
  • Ihr bleibt länger? In der alten Milchkammer steht eine (energieeffiziente) Waschmaschine und ein Wäschetrockner bereit
  • Ihr müsst zwischendurch mal arbeiten? Nach vorheriger Anmeldung steht euch der Seminarraum »Moierstubn« als Hof-Office (mit Multifunktionsdisplay für Videokonferenzen) für dringende Büroangelegenheiten zur Verfügung
  • Einkaufsmöglichkeiten findet ihr im Ort, ein kleiner Supermarkt mit Bäckerei direkt nebenan hat sogar am Sonntagvormittag geöffnet; gekühlte Getränke erhaltet ihr aus dem Getränkekühlschrank (Kasse auf Vertrauensbasis)
  • Fahrräder sind im benachbarten Radfahrgeschäft zu mieten
  • Der Chiemsee-Rundweg ist zwischen 52 und 60 km lang, wer zwischendurch »schlapp macht« steigt einfach mitsamt seinem Bike in die Ringbuslinie ein und lässt sich bis zum Ausgangspunkt zurückbefördern
  • Mit der Gästekarte fahrt ihr kostenlos mit nahezu allen Bussen und Bahnen des Münchner Verkehrs- und Tarifverbundes (MVV) in den Zonen 4 bis 11, dazu gibt es zahlreiche vergünstigte Freizeitangebote
  • Sommer, Sonne, See - wir kommen! Auch wenn ich während meines Besuchs im Mai aus erster Hand gelernt habe, dass man am Moierhof auch bei unseligem Wetter Spaß haben kann…