Spielleite Acht
»Ois richtig g'macht«, umschreibt es vermutlich ganz passabel. Denn wenn Gäste ihren Aufenthalt trotz sieben Tage Regenwetter auch noch verlängern, ist das auserkorene Urlaubsquartier wohl ein ziemlicher Volltreffer. Wer will es ihnen verdenken? Zwischen tiefgrünen Wänden sinke ich tief in ein ikonisches Designersofa. Ihr wisst schon, die Sorte von Canapé, das gutes Aussehen und Heimeligkeit leichtfüßig vereint - und einen partout nicht mehr loslassen will. Ein wohlig-warmes Kaminzimmer umarmt mich sanft wie ein Kokon, vom weißen Sofa genieße ich freie Sicht auf die Gipfelkinoleinwand, die sich als großformatiges Sitzfenster mit unverschämt schönem Bergblick entpuppt. Und obwohl Alp- und Zugspitze just in dem Moment nur ein Fingerbreit über den Wolken ragen, spüre ich: Der Lieblingsplatz von Gastgeberin Anne wäre sicher auch meiner.
Vor knapp 100 Jahren kauften Hedwig und Klara, Annes Urgroßtanten, im kleinen Dorf Farchant unweit von Garmisch-Partenkirchen ein Haus samt Grundstück und angeschlossener Schreinerei. Ein Ort, der auch den nachfolgenden Generationen schnell ans Herz wuchs. So liebevoll, wie Anne von den glücklichen Sommern ihrer Kindheit im Zugspitzland erzählt, den Urlauben mit Mann Matthias und den gemeinsamen Kindern viele Jahre später, ahnt man: Die Erkenntnis, dass das alte Haus nicht zu retten war, wog sicherlich schwer. Doch die beiden Vorfahrinnen, schon damals richtige Power-Frauen, wären zweifelsohne stolz gewesen, dass sich die Urgroßnichte mutig für den Neubau zweier zukunftstauglicher und nachhaltig betriebener Häuser entschied - und die Familiengeschichte auf ihre eigene Weise weiterschreibt.
Kein Zufall, dass ein helles Atrium die Ferienhäuser »Hedwig« und »Klara« der »Spielleite Acht« vereint, so nah, wie sich die beiden Schwestern Zeit ihres Lebens standen - und doch wahrt jede ihre Privatsphäre. Von der Decke baumelt ein Wolkenmeer aus fedrig-leichten Lampenschirmen. Betritt man die zurückversetzte »Klara«, das Nestchen für zwei bis vier Gäste, gelangt man in den eingangs erwähnten Wohnraum. Eine Holztreppe führt hinauf zu zwei kuschligen Schlafräumen, aus dem Bad blitzen knallrote Wasserhähne, das lasierte Fichtenholz im Koch- & Essbereich kontrastiert zauberhaft mit den olivgrünen Wänden. Hochwertige Schreinerarbeiten schaffen in der größeren »Hedwig« heimelige Schlafplätze und reichlich Platz durch smarte Schrank- und Wandsysteme. Ein Stockwerk drüber lädt ein schwebender Küchenblock zu gemeinsamen Koch-Events ein. Anders als in der Klara, wird hier unten geschlafen, oben gewohnt und gekocht, vor allem aber geguckt. Anne und Matthias lieben hochwertiges Design, natürliche Materialien und stimmige Farbkonzepte, aber das Rauskitzeln der besten Bergsicht von nahezu überall ist ihre persönliche Kür! Klar, wenn verregnete Urlaube hier mal spontan in die Verlängerung gehen, oder?
hiersein-Themen
haus
- Nach Abbruch des alten Hauses errichteten die Gastgeber mit Unterstützung eines Münchner Architektenpaars ein Gebäudeensemble, das eine moderne und zeitlose Übersetzung der oberbayerischen Bauweise mit traditionellen Elementen erfuhr
- Fast alle zuarbeitenden Gewerke stammten aus der unmittelbaren Umgebung
- Besondere bauliche Nachhaltigkeit: Doppelreihig gemauerte Wände speichern die Wärme im Winter und sind Hitzeschutz im Sommer, so konnten die Bauherren auf zusätzliche Wärmeisolierung verzichten
- Verwendung von emissionsarmen und schadstoffarmen Materialen, wie Lehmputz, Kasein- und Silikatfarben, Muschelkalk, Linoleumböden, Schreiner-Innenausbauten aus Fichte und Ahorn, etc.
- Textilien aus natürlichen Materialen wie Schafwolle, Baumwolle und Leinen
natur
- Der alte Baumbestand (z.B. die Trauerweide) blieb weitestehend erhalten, auch wenn die Bauarbeiten eine ziemliche Herausforderung darstellten…
- Bei der naturnahen Neugestaltung des Gartens mit Rückzugs- und Begegnungsorten achteten Anne und Matthias bewusst auf den Einsatz heimischer Pflanzen und eine ökologische Vielfalt
- Die Bewässerung des Gartens erfolgt zukünftig über eine Grundwasserpumpe
- Eine Erdwärmepumpe versorgt die beiden Häuser emissionsfrei mit Wärme und Warmwasser
- Strom beziehen die Gastgeber durch das Kraftwerk Farchant mit Strom aus 100% Wasserkraft, eine PV-Anlage ist mittelfristig geplant
- In Bad, WC und Küche befinden sich Seifen-, Bodylotion- und Duschgel-Spender zum Nachfüllen, zudem stehen Gästen Spülbürsten mit Wechselköpfen und Hanfschwämme/waschbare Spültücher anstelle von Plastikschwämmen zur Verfügung
- Im Hausordner ist klar die Bitte formuliert, Müll zu reduzieren und mithilfe des vorhandenen Trennsystems entsprechend zu sortieren
- Bettwäsche und Handtücher werden von den Betreibern selbst mit Allergiker-freundlichen Waschmitteln gewaschen
und sonst so?
- Die »Spielleite Acht» besteht aus den nigelnagelneuen Ferienhäusern »Hedwig« und »Klara«
- »Klara« - mit zwei Schlafzimmern geeignet für zwei bis vier Personen, »Hedwig« für bis vier Erwachsene und zwei Kinder oder Freunde, die sich kennen; es gibt zwei Schlafzimmer und eine Art Durchgangszimmer mit Stockbett, doch keine Bange man »liegt« hier nicht auf dem Präsentierteller, sondern etwas versteckt ums Eck
- Smart arrangiert: Die Gebäude stehen einander leicht zugewandt, »Klara« ein wenig nach hinten versetzt, so dass beide ihre Privatsphäre genießen - und von den überdachten Südbalkonen & gemütlichen Sitzfenstern selbst bei Wind und Wetter den großartigen Bergblick aufsaugen können
- Beide Küchen sind rundum perfekt ausgestattet mit Siebträgermaschinen, handgefertigtem Keramikgeschirr und Annes Lieblings-Kochbüchern; die Espressobohnen stammen aus der ortsansässigen Rösterei, eine Auswahl an Gewürzen von einer Bio-Gewürzmanufaktur
- Holzöfen sorgen für kuschlige Wohlfühltage, den historischen Kamin in Haus »Hedwig« retteten die Gastgeber aus dem alten Haus
- Eine Sauna im Garten heizt noch mehr ein (Bademäntel stehen zur Verfügung!)
- Auch draußen finden Gäste auf dem großen Grundstück sicher ihren persönlichen Lieblingsplatz, ob in den Deckchairs unter der Trauerweide, an der Feuerschale oder im kühlenden Schatten des rückwärtigen Gartenbereichs
- Es gibt einen separaten Abstellraum für Fahrräder, Skier und Skischuhe (mit Schuhwärmer)
- Der Mindestaufenthalt liegt bei drei Nächten, während der Weihnachts- und Winterferien bei sieben Nächten; zum Übernachtungspreis fällt eine separate Endreinigungspauschale an, sowie der Kurbeitrag der Gemeinde Farchant
- Im Ferienhaus »Hedwig« ist das Mitbringen von Hunden gegen eine Übernachtungspauschale von 15 Euro pro Nacht erlaubt
- Ehrlich? Ich bin mein Leben lang in Richtung Garmisch-Partenkirchen stets an Farchant vorbeigedüst, doch wer es ruhig und authentisch mag, ist hier goldrichtig!
- Ob Wandern im Frühjahr oder Herbst, der Besuch der Farchanter Kuhfluchtwasserfälle oder des Panoramabades im Ort, Gipfelyoga auf dem Schafkopf, dem Farchanter Hausberg, Joggen ab Haustür im Sommer oder Skifahren & Langlaufen im Winter, Farchant ist ein idealer Urlaubsort, unabhängig von Jahreszeiten
- Mit der Gästekarte (im Kurbeitrag inkludiert) können Urlauber:innen sogar den Bus auf festgelegten Strecken gratis nutzen - und das Auto einfach mal stehen lassen
Fotos: © Celia Uhalde