Urfeld 26, Walchensee, Bayern

Urfeld 26

Wie eine Bobbahn schlängelt sich die Straße den Kesselberg hinab zum See. Eine kurvenreiche Strecke, bergauf, bergab, die schon Goethe auf seiner ersten Reise nach Italien wählte. Fragt ihr mich, hat er sich die schönste Route dafür ausgesucht. Will ich akut aufblühendes Fernweh in Windeseile stillen, bleibt der Walchensee, 80 km südlich von München, wohl für immer meine erste Wahl. Beim Anblick in der vorletzten Kurve entfährt mir jedes Mal ein Berge-See-Glücksgefühls-Seufzer: Am Rand zart türkis schillernd, zur Mitte hin ein tiefes Saphierblau, kleine Örtchen flankieren das West-, schneeweiße Kiesstrände das Ostufer, drumherum bewaldete Berge. Zu Wasser gleiten im Sommer die bunten Segel der Kitesurfer und Windsurferinnen pfeilschnell über den glitzernden See. Von oben schweben Gleitschirme majestätisch den Herzogstand hinunter. Und an Land versorgt ein fahrender Eismann die Badegäste mit Eiskugeln in der Waffel, die es nur selten bis zum Badeplatz schaffen.

Doch der Walchensee kann nicht nur Sommer. Dass der Bergsee ein ganzjähriges Sehnsuchtsziel ist, erkannte auch der Münchner Architekt Steffen Werner schon vor vielen Jahren und verwandelte ein sanierungsbedürftiges 60er-Jahre-Haus in ein zurückhaltend schönes Bergchalet. An Nordspitze des Sees im kleinen Ort Urfeld gelegen, lugt das holzummantelte Ferienhaus »Urfeld 26« am Hang aus dem angrenzenden Bergwald. Durch smart platzierte Fenster, nachhaltige Materialien und dezente Farben schuf der Bauherr einen virtuosen Übergang von Drinnen nach Draußen: So guckt man von der Schlafgalerie unterm Dach direkt in den Sternenhimmel und über dem Oberlicht in der Küche wippen Tannenzweige im Wind. Im offenen Wohnbereich bietet ein großes Sprossenfenster eine fantastische Aussicht auf den See und die Berge. Und am späten Vormittag findet oft ein besonderes Naturschauspiel statt: Denn dann steht die Sonne so, dass die gesamte Wasseroberfläche des Sees zu funkeln beginnt - und jegliches Fernweh im Nu dahinschmilzt.



hiersein-Themen

haus

  • Die bestehende Grundsubstanz des 60er-Jahre-Baus blieb bei der Sanierung vollständig erhalten; das Leitmotiv war die Nutzung vorhandener und lokaler Materialien
  • Der neue Dachstuhl, die Fassade sowie die Einbauten bestehen aus Weißtannen-Holz aus der benachbarten Jachenau
  • Die Dielenböden aus dem Altbau wurden wiederverwendet
  • Die Einrichtung ist eine Mischung aus wiederaufgearbeiteten Vintage-Teilen mit Geschichte, langlebigen Designer-Stücken und Holzeinbauten, geschreinert von hiesigen Handwerker:innen
  • Der großflächige Teppich im Wohnzimmer wurde aus Webkanten gefertigt, die als Reste bei der Stoffproduktion anfallen

natur

  • Das »Urfeld 26« liegt auf einem offenen, nicht eingezäunten Gelände, das harmonisch in den angrenzenden Bergwald übergeht; während der Sanierungsmaßnahmen wurden spezielle Vorkehrungen getroffen, um Flora und Fauna zu schützen
  • Nur einmal im Jahr wird auf dem Grundstück gemäht und geschnitten; damit trägt der Gastgeber zum Erhalt ökologisch wertvoller Lebensräume bei
  • Die neue Gebäudehülle, Photovoltaik am Dach, Holzwolldämmung, ein Heizkamin und eine Abwasserreinigungsanlage ermöglichen energetische Autarkie
  • Die Reinigung des Ferienhauses erfolgt mit umweltfreundlichen Putzmitteln


und sonst so?

  • Das Ferienhaus in Hanglage hat eine Wohnfläche von 80 m² über zwei Ebenen; zwei Schlafzimmer und eine Schlafgalerie (für zwei Kinder) bieten Platz für zwei bis sechs Gäste
  • Im Erdgeschoss befinden sich der offene Wohnbereich mit Kamin (das Holz ist inklusive) und ein Schlafzimmer, über drei Stufen gelangt man in einen erhöhten Bereich, in dem Küche und Bad liegen
  • Vom Wohnzimmer führt eine Treppe (nur bedingt für Kleinkinder geeignet) hinauf zur Galerie und der zweiten Schlafgelegenheit mit Doppelbett
  • Es gibt zwei Holzterrassen mit Gartenmöbeln; die Terrasse am Haus ist überdacht, so dass man hier auch im Winter gemütlich draußen sitzen kann
  • Auch vom separaten Saunahäuschen (mit Außendusche) hat man einen großartigen Blick auf den Walchensee
  • In der Hochsaison gilt ein Mindestaufenthalt von sieben Nächten, in der Nebensaison von mindestes drei Nächten
  • Die Endreinigungspauschale liegt bei 190,- Euro, das Mitbringen von Hunden ist leider nicht erlaubt
  • Ja klar, könnte man dauerhaft den See anschmachten! Aber die Gegend um den Walchensee herum bietet so viel mehr Möglichkeiten für einen vielfältigen Outdoor-Urlaub: Ihr solltet auf alle Fälle einmal um den See radeln, euch ein Ruderboot oder SUP ausleihen und die Insel Sassau umrunden, den Jochberg oder Herzogstand hochwandern, weiter zum Heimgarten und den wunderbaren Rundumblick genießen
  • Im Winter könnt ihr direkt vom Haus weg eine Skitour auf den Herzogstand unternehmen
  • In 15 Autominuten erreicht ihr die schönsten Langlaufloipen in Wallgau und Krün im Karwendel
  • Das kleine Museum in Urfeld zeigt u.a. Werke des Malers Lovis Corinth, der sich in den 1920er Jahren oft in sein (benachbartes) Ferienhaus in Urfeld zurückzog, um den Walchensee in all seinen Blautönen zu malen