Nachhaltiges Reisen in Deutschland

Über mir blinzelt die Sonne durch die grauen Wolken. Mit einer Tasse tiefschwarzen Filterkaffee sitze ich an einem Sonntagmorgen Ende August vor dem hübsch rausgeputzten Bahnhofsgebäude in Rottenbach. Was vor einigen Jahren noch leer stand ist mittlerweile ein gut besuchter und beliebter BahnHofsladen, der die Bewohner:innen von Rottenbach mit Lebensmitteln und Zugreisende mit Proviant für die Fahrt versorgt...

Eine nahezu Respekt einflößende Ruhe. Doch da ein leises Klackern aus der Turmklause. Es kündigt den nächsten Glockenschlag an. Draußen ebbt allmählich der Feierabendverkehr ab. Das dicke Gemäuer lässt sonst nur wenig Geräusche ins Innere der Kirche, in der es langsam dunkel wird. Bisher scheue ich mich, im Kirchensaal die Deckenbeleuchtung einzuschalten...

Jahr für Jahr landet immer wieder dieser eine Wunsch auf meiner Jahresend-Bucket-List: einmal in den Bergen einen Sonnenaufgang erleben. Obwohl ich mich tendenziell eher dem Team Lerche zugehörig fühle, verursacht schon der Gedanke, mitten in der Nacht aufzustehen, bei mir einen flauen Magen. Davon abgesehen, störe ich ungerne die am Berg lebende Tierwelt mit dem Schein meiner Stirnlampe bei ihrer eigenen Nachtruhe. Also, verschiebe ich meinen Wunsch jedes Jahr aufs Neue...

Puh! Gottseidank sind die Zeiten vorbei, in denen man als ein verspäteter Gast vor den Toren der Stadt nächtigen musste. Doch auch wer pünktlich war, wurde am Toreingang erst einmal eingehend kontrolliert. Ich sag mal so: unter gelebter Gastfreundschaft stelle ich mir etwas anderes vor. Doch eine Fallbrücke und schwere Holztore gibt es schon lange nicht mehr...